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Schweizerische Vereinigung Industrie und Landwirtschaft

Symposien

EXPOAGRICOLE 2002 in Murten
Unser Anliegen: Aliianz von Produzenten und Konsumenten
1. Veranstaltung vom 27. Mai 2002
2. Veranstaltung vom 6. August 2002
3. Veranstaltung vom 11. Oktober 2002

Nachwort


Die SVIL hat mit ihren drei Symposien an der EXPOAGRICOLE ein grundlegendes Thema unserer Gesellschaft angepackt. Wie können wir in Zukunft die Qualität unserer eigenen Ernährung sichern durch neue breit unterstützte Kooperation von Produzenten und Konsumenten?

Inzwischen mussten wir feststellen, dass ausgerechnet jene, die am lautesten nach der Reform unsrer Agrarpolitik gerufe haben, es gleichzeitig am meisten verhindert haben, dass diese Gedanken aufgegriffen wurden und Eingang in einen Schlussbericht dieser Landesausstellung und unserere Zukunftsdikussion hätten finden können. Thema und Inhalt unserer Zukunftswerkstatt über die Landwirtschaft und die Ernährung an der Expo 02 wären es wert gewesen, in einem offiziellen Bericht festgehalten zu werden. Unser Beitrag wurde aus dem Schlussbericht der Expoagricole gestrichen — ohne Begründung!
Heute zeigt sich, dass die Grossverteiler ihre Verantwortung als Genossenschaften immer weniger wahrnehmen und der Landwirtschaft — ohne Beweise vorzulegen — die Hauptschuld an den höheren Preisen des Detailhandels gegenüber dem europäischen Umland zuschieben wollen. Wie soll man diesen immer direkteren Kampf gegen die eigene Ernährungsgrundlage verstehen? Die herrschende Wachstumsstrategie hat sehr gut begriffen, dass die Landwirtschaft, welche an der Naturgrundlage arbeitet und gutes Landwirtschaftsland braucht, den Zielen der Wachstumsmetropole Schweiz letztlich raumplanerisch und bodenrechtlich doch im Wege steht. Darum entspringt die "Anklagebank", auf welche die Landwirtschaft immer wieder gesetzt wird, einer gewissen Taktik. Der Aufruf zu einer weiteren Dezimierung der Landwirtschaft dient eben auch der weiter ungehinderten Verstädterung der Schweiz.
Die Reform-Dosis müsse verdoppelt und die Landwirtschaft mehr als halbiert werden. Die "Ökologie" wurde nicht als grundlegender Auftrag zu einer nachhaltigen Ernährung einbezogen sondern nur soweit als "Argument" benutzt, als ja ein Weg gefunden werden musste, die Landwrtschaft vom Versorgungsauftrag zunehmend in die Multifunktionalität und von dot in die Landschaftsdiensteleistung rund um die wuchernden Aggloerationen abzudrängen. Die Trennung von Preis und Einkommen hat den Trend, die Produktion noch weiter zu schwächen, nicht im gewünschten mass verhindert. Durch die Extensivierung der Landwirtschaft, die Metropolisierung weit in die Landschaft hinaus und durch die voreilige Auflösung von Marktordnungen geht zusehends die Substanz einer nachhaltigen Lebensmittelversorgung verloren, sodass den Verarbeitern/Verteilern letztlich nur übrig bleibt, die Umstellung auf den Import vorzubereiten. Die Grenzen sollen deshalb weiter geöffnet und die Importbeschränkungen beseitigt werden. Damit sollten die Verarbeiter/Verteiler mit billigeren Vorleistungen und Beschaffungskosten rechnen könnten. Gehen dann die Preise der Schweiz eben wegen dem Wachstum der Metropole und der vordehand noch weiterhin höheren Kaufkraft immer noch nicht genügend herunter und ist das gute Land weiter verbaut, dann folgt letzlich ganz von allein die Umstellung auf die Versorgung aus dem Ausland.
Diese Entwicklung gilt es zu verhindern. Dass dies möglich ist, haben die drei Veranstaltungen der SVIL 2002 aufgezeigt.
hb

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